Bei Pediculosis pubis handelt es sich um die Filzlaus, die auch als Schamlaus bezeichnet wird. Der Parasit hält sich im Körperhaar auf, vor allem an feuchten und warmen Orten, bevorzugt im Schamhaar. Doch was verbirgt sich genau dahinter? Wie sehen die Läuse aus? Wie vermehren sie sich? Welche Symptome zeigen sich? Wie können die Filzläuse vermieden werden? All diese Fragen werden nachfolgend beantwortet.
Was ist Pediculosis pubis genau?
Die Filzläuse finden guten Halt im Körperhaar, denn sie haben am Ende der sechs Beine robuste Halteklauen. Die rundliche Laus ist ein bis zwei Millimeter groß und bevor sie erstmalig Blut aufnimmt, grau. Danach ist die Laus rostrot. Die Filzläuse vermehren sich schnell, da das befruchtete Weibchen je Tag drei Eier legt, die so genannten Nissen. Mit der Hilfe eines klebrigen Sekrets befestigt es diese am befallenen Schamhaar. Die Nissen entwickeln sich innerhalb von rund drei Wochen zu neuen Filzläusen. Filzläuse befallen vorwiegend den Schambereich, können aber ebenso in weiteren behaarten Regionen auftreten:
- unter den Achseln
- am Anus
- an den Oberschenkeln
- auf dem Bauch
Aufgrund der Größe sind Filzläuse und auch die Nissen mit dem bloßen Auge erkennbar.
Wie wird Pediculosis pubis übertragen?
Da sie vorwiegend durch einen intimen Kontakt, also dem Geschlechtsverkehr, übertragen werden, wird von einer sexuell übertragenen Krankheit gesprochen. Daher ist die Verwendung von Kondomen unbedingt ratsam und eine gute Vorbeugung. Häufig wechselnde Geschlechtspartner und eine Homosexualität sind Risikofaktoren. Kontaminierte Kleidung, Handtücher oder Bettwäsche oder ein enger Körperkontakt können ebenfalls zu einer Übertragung führen. Ein weiterer Risikofaktor ist eine mangelhafte Körperhygiene. Die Filzlaus ist an den Menschen, ihren Wirt, gut angepasst. Freiwillig verlässt sie ihn nicht. Die einzige Ausnahme ist, wenn sie auf einen anderen Wirt wechselt. Die Laus kann bis zu zwei Tage ohne Mahlzeiten überleben, also in seltenen Fällen auch durch einen indirekten Kontakt übertragen werden.
Welche Symptome zeigen sich bei Pediculosis pubis?
Rund vier bis sechs Tage nach dem Anstecken zeigen sich erste Symptome. Die Filzlaus überträgt im Gegensatz zur Kopflaus keine Krankheiten, allerdings ist sie aufgrund des starken Juckreizes sehr unangenehm. Die weltweit vorkommenden Filzläuse, die eine Lebenserwartung von ungefähr drei Wochen haben, bleiben gern an einem Ort sitzen, wo sie an der gleichen Stelle manchmal Stunden lang Blut saugen. Die Läuse ernähren sich vom Blut. Mehrmals am Tag stechen sie hierfür mit ihren speziell ausgebildeten Mundwerkzeugen in die Haut, um sich mit Blut vollzusaugen. Der Stich selbst wird von den meisten Betroffenen nicht bemerkt, allerdings die Folgen. Die Filzläuse spritzen in die Einstichstelle ihren Speichel, um eine Blutgerinnung zu verhindern. Das Immunsystem erkennt bestimmte Bestandteile des Läusespeichels jedoch als Fremdstoff und versucht daher diese zu bekämpfen. Dies führt zu den Symptomen:
- Juckreiz, der aufgrund der Wärmeeinwirkung im Bett vor allem nachts meist stark ist
- Quaddeln
- winzige Blutergüsse
- Bakterielle Entzündungen der Haut, die durch das Kratzen entstehen
- „Rostflecken“ in der Unterwäsche (von Exkrementen der Läuse)
Bei Allergikern ist es möglich, dass sie zusätzliche starke körperliche Reaktionen verspüren. Es kann aber auch vorkommen, dass sich nach der Ansteckung mit den Filzläusen zunächst einmal keine auffallenden Symptome zeigen. Dies hat zur Folge, dass die Filzläuse in manchen Fällen eine lange Zeit unentdeckt und demzufolge auch unbehandelt bleiben. Dies erleichtert die Vermehrung der Filzläuse.
Wie werden Filzläuse nachgewiesen und behandelt?
Die Diagnose kann anhand der typischen Symptome gestellt werden. Die Läuse und Nissen können mikroskopisch nachgewiesen werden. Damit kann die Diagnose untermauert werden. Die Filzläuse und deren Eier können aber aufgrund der Größe auch mit bloßem Auge oder mit einer Lupe einfach erkannt werden. Für die Behandlung von Pediculosis pubis gibt es Medikamente bzw. Cremes oder andere Mittel, die auf die befallenen Regionen von außen aufgebracht werden. Die Nissen können im Anschluss mit einem speziellen Kamm entfernt werden. Die Behandlung sollte nach zehn Tagen wiederholt werden, damit die neu geschlüpften Läuse aus den verbliebenen Eiern abgetötet werden. Bei einer starken Körperbehaarung sollten auch andere Körperbereiche mit den Substanzen behandelt werden. Eine Rasur der Haare ist hilfreich, jedoch nicht unbedingt notwendig. Alle Personen, die im Kontakt mit dem Betroffenen stehen, müssen mitbehandelt werden, um eine Neuansteckung zu vermeiden. Bis die Behandlung erfolgreich abgeschlossen wurde, sollte auf Sex und engen Körperkontakt verzichtet werden.
Weitere Maßnahmen, um gegen Pediculosis pubis vorzugehen
Allgemeine Maßnahmen gegen Filzläuse sind das häufige Wechseln und Auskochen der Handtücher und Bettwäsche. Wird die Wäsche, die die heiße Temperatur nicht verträgt, drei bis vier Tage lang in einer Plastiktüte fest verschlossen, hungern die Parasiten aus und werden also abgetötet. Eine gute Alternative ist es, die Wäsche chemisch zu reinigen. Kämme und Bürsten sollten zehn Minuten lang in 60 Grad heißes Wasser und im Anschluss 60 Minuten lang in Desinfektionsmittel gelegt werden. Ein weiterer Faktor ist zudem der Trend der Intimrasur, welcher sich in den vergangenen Jahren entwickelt hat. Die Rasur der Körperhaare verhindert, dass sich die Filzläuse einnisten können. Ansonsten ist der Befall mit den Filzläusen zwar aufgrund der Symptome und des Schamgefühls sehr unangenehm, aber ungefährlich.
Fazit
Dies war alles Wissenswerte rund um Pediculosis pubis, den Ursachen, der Übertragung, den Symptomen, der Vorbeugung und der Behandlung der Filzläuse. Je früher die Therapie beginnt, desto schneller stellt sich in der Regel der Erfolg der Behandlung ein. Nur wer die Behandlung konsequent und richtig durchführt, wird die Filzläuse auch schnell wieder los. Sexualpartner müssen mitbehandelt werden, um einen Ping-Pong-Effekt zu verhindern. Die Verwendung von Kondomen ist eine gute Möglichkeit, Filzläuse zu vermeiden. Das Gleiche gilt für die Ansteckung mit anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen.
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