Ulcus molle – Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Die sexuell übertragene Krankheit Ulcus molle (Chancroid) wird umgangssprachlich auch als weicher Schanker bezeichnet. Sie wird durch das so genannte Bakterium Haemophilus ducrey ausgelöst. Die Geschlechtskrankheit verursacht Geschwüre an den Genitalen sowie angeschwollene Lymphknoten. Welche weiteren Symptome zeigen sich, wo liegen die Ursachen der Erkrankung, welche Möglichkeiten der Behandlung und des Schutzes gibt es? Dies wird nachfolgend erläutert.

Wie wird die Geschlechtskrankheit Ulcus molle übrtragen?

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Ulcus molle gehört zu den sexuell übertragbaren Erkrankungen. In Europa kommt sie relativ selten vor, von Touristen kann sie jedoch eingeschleppt werden. Daher ist die Geschlechtskrankheit wahrscheinlich eher unbekannt. Sie betrifft vor allem tropische und subtropische Regionen, vorwiegend Gruppen, die sozial tiefer gestellt sind. Von dort aus wird die Krankheit nach Europa eingeschleppt. Ein ungeschützter Urlaubsflirt ist oftmals der Grund für die Infektion. Die Keime werden beim ungeschützten Geschlechtsverkehr durch Verletzungen der Haut oder Schleimhaut übertragen. Die kleinsten Verletzungen sind mit dem bloßen Auge meistens nicht sichtbar. Darüber dringt der Erreger in das Gewebe ein und verursacht bei der Infektion ein Geschwür an der Eintrittsstelle.

Wer ist vorwiegend von Ulcus molle betroffen?

Männer sind viel häufiger betroffen als Frauen, wobei beschnittene Männer seltener infiziert werden. Das Vorhandensein der Vorhaut gilt daher als Risikofaktor, sich mit Ulcus molle zu infizieren. Das Risiko einer Infektion ist zudem bei Personen höher, die bereits an einer anderen Geschlechtskrankheit leiden. Betroffene sollten gleichzeitig untersucht werden, ob Syphilis vorliegt. Mangelnde hygienische Verhältnisse sowie eine unzureichende medizinische Versorgung, die in den Verbreitungsgebieten meist vorherrscht, tragen ganz erheblich zur Ausbreitung der Erkrankung bei. Prostitution und Sextourismus begünstigen zusätzlich, dass der Erreger in andere Regionen vordringt. Die genaue Anzahl der Erkrankungen lässt sich schwer sagen. Es wird vermutet, dass die Häufigkeit 10 Mal seltener ist als bei der Geschlechtskrankheit Syphilis.

Welche Symptome treten bei Ulcus molle auf?

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Bei der Infektion mit Ulcus molle juckt und nässt es im Genitalbereich. Zudem entstehen Pusteln und Geschwüre, die schmerzhaft sind. Die Entzündung wird nach etwa zwei bis zehn Tagen durch die Bildung eines Knötchens sichtbar. Beim Mann entwickelt sich das Primärgeschwür meistens unterhalb der Eichel und bei der Frau befindet es sich meist an den Schamlippen. Nach dem Aufbrechen der Papel entstehen mehrere rot geränderte Geschwüre. Diese können bluten und eitern. Die Haut schmerzt und ist sehr berührungsempfindlich. Die Schmerzen können auch in den Unterbauch ausstrahlen. Dass die bakterielle Erkrankung Weicher Schanker genannt wird, liegt daran, dass die Geschwüre über eine weiche und bewegliche Oberfläche verfügen. Die Symptome beschränken sich in der Regel nur auf den Genitalbereich, da die Erreger nur selten die Lymphbarriere überwinden. Je nach Intensität der Krankheit schwellen zum Teil die leistenseitigen Lymphdrüsen an. Ohne eine Behandlung kommt es hier ebenfalls zu eitergefüllten Abszessen.

Wie wird Ulcus molle behandelt?

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Ulcus molle lässt sich mit Antibiotika besiegen. Da der Erreger jedoch aufgrund früherer Behandlungen oftmals zahlreiche Resistenzen aufweist, beispielsweise gegenüber Penicillin, Tetrazyklinen und Sulfonamiden, ist die Therapie manchmal schwierig. Diese Stoffe können nicht zur Behandlung eingesetzt werden. Stattdessen wird eine Woche lang Erythromycin verabreicht. Diese wird oral eingenommen. Hierbei handelt es sich um ein speziell gegen das Bakterium entwickeltes Antibiotikum, das damit abgetötet werden kann. Als Alternative kommt eine Therapie mit Ceftriaxon in Betracht. Mit diesem Wirkstoff werden gute Ergebnisse erreicht. Er wird intramuskulös verabreicht und dient dem Ziel, die Zellsynthese zu hemmen und die Zellstruktur des Bakteriums zu vernichten. Oral eingenommen hat das Antibiotikum keine Wirkung. Nach spätestens einer Woche sollte die Geschlechtskrankheit Ulcus molle geheilt sein. Nach der Antibiotika-Behandlung schwellen die Lymphknoten ab und die Abszesse bilden sich ebenfalls zurück. Entzündungshemmende medizinische Pflegeprodukte können dazu beitragen, dass die betroffenen Hautareale regenerieren. Die genauen Wirkstoffe muss jedoch der Arzt festlegen. Jedes Antibiotikum wirkt anders. Eine Immunität kann durch eine erfolgreiche Bekämpfung von Ulcus molle nicht erreicht werden, da es eine bakterielle Erkrankung und keine Viruserkrankung ist.

Wie sieht die Prognose aus?

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Mit den geeigneten Medikamenten ist Ulcus molle gut behandelbar. Wird die Krankheit nicht behandelt, kann die Erkrankung dauerhaft das Immunsystem schädigen. Der Körper ist dadurch anfällig gegen weitere Erkrankungen, auch gegen jene, die eigentlich harmlos sind. Ulcus molle ist jedoch gut heilbar. Bleibt die Geschlechtskrankheit unbehandelt, können die Betroffenen zudem eitrige Abszesse, Fisteln und Harnröhrenverengungen entwickeln. Während der Behandlung sollte unbedingt auf Geschlechtsverkehr verzichtet werden. Die Frauen tragen die auslösenden Bakterien oftmals, ohne dass sie selbst erkranken. Dies bedeutet, dass sie sich angesteckt haben, aber keine Symptome zeigen. Es müssen jedoch alle Sexualpartner behandelt werden, um die Krankheit besiegen zu können und Folgeansteckungen zu vermeiden. Ulcus molle ist in Österreich als Geschlechtskrankheit meldepflichtig, während in Deutschland keine Meldepflicht besteht. Allerdings wird die Krankheit von den Ärzten und Gesundheitsbehörden dennoch sorgenvoll beobachtet. Eine gewisse Eigenverantwortung ist sehr wichtig. Da die Ansteckung fast ausschließlich über den ungeschützten Sexualverkehr erfolgt, ist die Vorbeugung lediglich durch die Verwendung eines Kondoms zu erreichen.

Fazit

Dies war alles Wissenswerte rund um Ulcus molle. Die Ansteckung geschieht fast immer durch einen ungeschützten Geschlechtsverkehr. Das heißt, es werden beim Sex keine Kondome benutzt. Dies stellt auch hinsichtlich der weiteren sexuell übertragbaren Krankheiten ein großes Risiko dar, vor allem bei Menschen mit häufig wechselnden Sexualpartnern. Ulcus molle hat im Normalfall eine gute Prognose, denn die Erkrankung ist meistens relativ gut zu behandeln. Ohne Therapie jedoch kann sie weiter voranschreiten. Es sind dann Komplikationen möglich, beispielsweise Lymhknoten-Abszesse. Bei unbehandelten Personen besteht zudem das Risiko, dass andere Sexualpartner angesteckt werden. Zudem erhöht eine bestehende Infektion die Gefahr, sich mit weiteren Krankheiten, die sexuell übertragbar sind, zu infizieren, zum Beispiel HIV.

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