Herpes genitalis – eine der häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen

Bei der Krankheit Herpes genitalis (Genitalherpes) handelt es sich um eine Infektion der Geschlechtsorgane mit dem so genannten Herpes-simplex-Virus. Es ist eine der häufigsten Erkrankungen, die sexuell übertragbar sind. Mehr als die Hälfte der Betroffenen merken nichts von der Infektion, wodurch das Virus unbemerkt weiter übertragen wird.

Was ist Herpes genitalis genau?

Wenn von Herpes gesprochen wird, sind damit meist die Blasen an den Lippen oder allgemein im Gesicht gemeint. Doch, was viele Menschen nicht wissen, es gibt auch im Genitalbereich eine Herpes-Infektion. Nach der Erstinfektion verschwindet der Virus grundsätzlich nicht mehr aus dem menschlichen Körper, sondern er lässt sich in den Nervenenden nieder. Ist die Immunabwehr des Körpers geschwächt, vermehren sich die Viren. Dann wandern sie zu den bevorzugten Stellen an der Haut und der Schleimhaut, woraus gewöhnlich der typische Bläschen-Schub resultiert.

Wie häufig sich die Viren bemerkbar machen, ist zwischen den Menschen verschieden. Mit zunehmendem Alter nehmen die Häufigkeit und Ausprägung in der Regel ab. Das Tückische an den Reaktivierungen ist, dass sie oftmals ohne Symptome ablaufen und daher nicht bemerkt werden, die Viren sich aber dennoch vermehren können. Ein weiterer gefährlicher Faktor ist, dass sich die Herpes- und Aids-Viren gegenseitig verstärken. Dies bedeutet, dass sie wechselseitig die Gefahr erhöhen, sich mit der anderen Erkrankung zu infizieren und die Ausprägung zu steigern.

Die Ursachen für Herpes genitalis

Die Ansteckung erfolgt meist über infizierte Körperflüssigkeiten, insbesondere beim Geschlechtsverkehr. Bei Herpes genitalis kommen als Ursache zwei Erreger infrage: das Herpes-simplex-Virus Typ 1 (HSV-1) und das Herpes-simplex-Virus Typ 2 (HSV-2.). Die Herpes-simplex-Viren gehören zur Gruppe der Herpesviren, welche zu den DNA-Viren zählen.

Die weltweit verbreiteten Herpes-simplex-Viren sind die Ursache für verschiedene Krankheiten, die Haut- oder Schleimhautverletzungen, aber auch schwere Infektionen umfassen, die sich über den gesamten Körper ausbreiten. Die beiden Erreger sind eng miteinander verwandt. Sie können den Genital- und beispielsweise auch den Lippenherpes verursachen. Die Ansteckung kann, wenn ein Herpes genitalis auftritt, schon länger zurückliegen, da die erste Infektion oftmals unbemerkt verläuft. Dabei gelangen die eindringenden Herpesviren vom Ort der Erstinfektion über die Nervenleitbahnen zum Nervenknoten, um ihn ebenso zu infizieren.

Das Immunsystem beseitigt während der ersten Woche der Herpes-genitalis-Infektion die Erreger sowohl in der Schleimhaut und teilweise in den infizierten Nervenzellen. Das Erbgut der Viren versteckt sich im Zellkern der Nervenzellen. Daher kann die Virus-DNA ein Leben lang in den Nerven überdauern, wodurch weitere Herpesviren produziert werden und sich die Virus-DNA reaktiviert, wenn das Immunsystem geschwächt ist. Es kommt zur Zweitinfektion, die sich gewöhnlich mit den typischen Symptomen zeigt. Die Reaktivierung kann verschiedene Ursachen haben, beispielsweise:

  • Reizungen oder Verbrennungen der Haut
  • Verletzungen
  • Reizungen des Nervenknotens durch eine Entzündung etc.
  • Stress und Hormonschwankungen
  • Fieber
  • Bakterielle Lungen- oder Tumorerkrankungen

Die Symptome bei Herpes genitalis

Ungefähr drei bis sieben Tage oder manchmal auch zwei bis drei Wochen nach der Infektion mit dem Genitalherpes treten die ersten Symptome auf. Dazu gehören schmerzhafte kribbelnde und juckende Hautbläschen und ein allgemein unangenehmes Gefühl im Genitalbereich, am Gesäß oder After. In der Folge bilden sich kleine Bläschen, die mit Flüssigkeit gefüllt sind.

Die Hautumgebung ist gerötet und es bilden sich eitrige und verkrustete Beläge, die meistens innerhalb der nächsten zwei oder drei Wochen von selber wieder abheilen. Der Erkrankte kann zudem unter einem allgemeinen Krankheitsgefühl leiden, das mit Fieber, geschwollenen Lymphknoten, Kopf-, Glieder- und Muskelschmerzen sowie Wasseransammlungen im Gewebe einhergehen kann.

Die Diagnose und Behandlung von Herpes genitalis

Herpes genitalis wird meistens durch eine körperliche Untersuchung und einen mikroskopischen Labortest, für den ein Abstrich von der Bläschenflüssigkeit entnommen wird, festgestellt. Bei Letzterem kann auch festgestellt werden, ob der Herpesvirus Typ 1 oder 2 die Krankheit ausgelöst hat. Bei der körperlichen Untersuchung betrachtet der Arzt den Genitalbereich und After genauer, wobei die Erkrankung meistens bereits anhand der Bläschenbildung im Genitalbereich erkennbar ist. Der Labortest dient gewöhnlich nur noch dazu, die Diagnose zu sichern.

Für die Behandlung von Herpes genitalis stehen verschiedene Wirkstoffe wie Aciclovir und Famciclovir zur Verfügung. Damit soll verhindert werden, dass sich die Viren vermehren und der Krankheitsverlauf wird abgemildert. Beginnt die Therapie zeitig genug, kann die Ausbreitung der Viren eingeschränkt werden und die Infektionen treten auch seltener auf. Herpes genitalis kann einen unterschiedlichen Verlauf nehmen. Meist heilen die Bläschen innerhalb der nächsten zwei bis drei Wochen selber ab. Nach der Heilung kann der Herpes genitalis jedoch immer wieder auftreten, da die Herpesviren lebenslang im Körper bleiben.

Herpes genitalis vorbeugen

Infizierte Menschen können den Virus auch an ihren Partner weitergeben, oftmals, ohne dass ihnen ihre Erkrankung selber bewusst ist. Daher ist die Vorbeugung des Herpes Genitalis sehr wichtig. Die Herpesbläschen sind vor allem auch sehr ansteckend. Kondome sind beim Geschlechtsverkehr ein sehr wirksamer Schutz vor Herpes Genitalis.

Auch während der ersten vier Wochen, nachdem die Erkrankung abgeklungen ist, sollte unbedingt ein Kondom benutzt werden, da in diesem Zeitraum ein besonders hohes Risiko besteht, sich anzustecken. Wer unter Lippenherpes leidet, sollte zudem Oralverkehr vermeiden, da der Virus auch auf diese Weise sehr schnell weiter verbreitet werden kann. Die entsprechenden entzündeten Stellen sollten nicht berührt werden, um eine Ausbreitung des Erregers zu verhindern.

Weitere allgemeine Maßnahmen der Vorbeugung, um das Immunsystem zu stärken

  • Gesunde Lebensweise
  • Ausreichend Bewegung
  • Viel Obst und Gemüse
  • Genügend schlafen
  • Stress vermeiden
  • UV-Schutz
  • Hände gründlich waschen
  • Möglichst auf Alkohol und Nikotin verzichten

Fazit

Dies waren die Informationen rund um Herpes Genitalis. Kondome stellen den einzig wirksamen Schutz vor der Erkrankung dar. Das Gleiche gilt für andere sexuell übertragbare Erkrankungen.

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