Syphilis ist eine Infektionskrankheit, die durch ein bestimmtes Bakterium ausgelöst und insbesondere bei sexuellen Kontakten übertragen wird. Zu den ersten Symptomen gehören Geschwüre und geschwollene Lymphknoten. Im weiteren Verlauf wird durch die Bakterien das Nervensystem zerstört. Unbehandelt verläuft die Erkrankung daher tödlich. Im folgenden Ratgeber wird mehr über die Ursachen, Symptome, Risikofaktoren und Therapie bei Syphilis erläutert.
Was ist Syphilis?
Syphilis ist eine Geschlechtskrankheit, die weltweit verbreitet ist. Sie wird durch das Bakterium Treponema pallidum ausgelöst. Die Ansteckung mit dem Krankheitserreger erfolgt gewöhnlich durch einen ungeschützten Geschlechtsverkehr, sodass Syphilis zu den sexuell übertragbaren Krankheiten gehört. Am häufigsten stecken sich mit der Erkrankung Männer an, die meist 30 bis 40 Jahre alt sind. In 85 Prozent passiert es durch einen gleichgeschlechtlichen Sexualverkehr. Syphilis zählt zu den meldepflichtigen Krankheiten. Früher konnte Syphilis zu schweren Erkrankungen führen, die entweder Spätschäden oder sogar den Tod nach sich gezogen hat. Mittlerweile hingegen verläuft die Infektion eher chronisch, unbehandelt jedoch endet sie oftmals in schweren Organschäden oder sogar tödlich.
Die Ursachen und Risikofaktoren von Syphilis
Die Ursache für Syphilis ist, wie bereits erwähnt, das Bakterium Treponema pallidum, das eine infizierte Person vor allem bei einem ungeschützten Geschlechtsverkehr auf eine andere überträgt. Bei der Übertragung spielt ein Geschwür eine Rolle, in dem sich dieses Bakterium befindet. Besonders gefährdet sind Menschen, die häufig wechselnde Geschlechtspartner haben. Auch ungeschützte Sexualpraktiken wie Oral- oder Analverkehr können zur Übertragung von Syphilis führen. Befindet sich dieses Geschwür auf der Mundschleimhaut, kann das Bakterium selbst durch ein Küssen übertragen werden. Schwangere Frauen sollten einen Syphilis-Test machen lassen, da die Krankheit über das Blut zwischen der Mutter und dem Kind weitergegeben werden kann. Hierbei sind Missbildungen und schlimmstenfalls sogar eine Fehlgeburt im Verlaufe der Schwangerschaft möglich. In Risikogruppen oder in Ballungszentren, in denen eine stärkere Zuwanderung aus entsprechenden Gebieten zu verzeichnen ist, kann die Krankheit viel häufiger auftreten, als es in ländlichen Gebieten der Fall ist. Seit einigen Jahren kann beobachtet werden, dass Syphilis zunehmend eine Begleiterkrankung bei AIDS-Patienten ist. Sehr auffällig ist ein starker Anstieg unter den homosexuellen Männern in Ballungsräumen. Bei der Ausbreitung spielt Prostitution ebenfalls eine wichtige Rolle. Sich durch gemeinsam benutztes Besteck, Toiletten oder das Wasser in Schwimmbädern mit Syphilis zu infizieren, ist nicht möglich.
Welche Symptome treten bei Syphilis auf?
Die Anzeichen sind vielfältig, sodass das Erscheinungsbild sehr variabel und zwischen den Betroffenen unterschiedlich sein kann. Syphilis verläuft meist in drei nacheinander folgenden Stadien, wenn die Erkrankung nicht behandelt wird: Ungefähr drei bis vier Wochen nach der Ansteckung die primäre, akute Syphilis, nach circa acht bis neun Wochen entsteht die sekundäre Syphilis und nach vielen Jahren kann die tertiäre Syphilis auftreten. Die Erkrankungs-Phasen wechseln sich mit starken Beschwerden und Latenzphasen ab, in denen der Betroffene mitunter symptomfrei sein kann. Dabei muss jedoch nicht jede Phase vorhanden sein oder sie ist so unauffällig, dass sie nicht bemerkt wird. Am ansteckendsten sind Infizierte im ersten Stadium. Im zweiten Stadium nimmt die Ansteckungsgefahr ab und im dritten Stadium ist die Gefahr nicht mehr gegeben.
Symptome im ersten Syphilis Stadium:
An der entsprechenden Eintrittstelle der Bakterien, das heißt, beim Mann sind es der Penis oder After sowie bei der Frau die Scheide, Schamlippen oder der After, bilden sich zunächst einmal kleine Geschwüre mit einem harten Rand, die schmerzlos sind, aber es tritt eine massive Schwellung der benachbarten Lymphknoten auf. Die Geschwüre geben eine farblose Flüssigkeit ab. Darin ist der Syphilis-Erreger in großen Mengen enthalten, sodass sie äußerst ansteckend ist. Die Geschwüre heilen nach einigen Wochen meist von selbst ab, doch sie hinterlassen nahezu immer eine Narbe.
Symptome im zweiten Syphilis Stadium:
Im zweiten Stadium breitet sich der Erreger über das Blut und die Lymphwege im Körper aus. Nachdem die Geschwüre im Genitalbereich verschwunden sind, folgen dann meist Hautausschläge, Schleimhautentzündungen, Haarausfall und angeschwollene Lymphknoten am gesamten Körper. Allgemeine Krankheitssymptome können ebenso auftreten, zum Beispiel Abgeschlagenheit, Fieber, Kopf- oder Halsschmerzen, Gelenk- und Muskelschmerzen, Übelkeit und Erbrechen und Appetitverlust.
Nach dem zweiten Stadium kann eine Latenzphase kommen, in der der Betroffene mitunter einige Jahre lang keine Symptome zeigt.
Symptome im dritten Syphilis Stadium:
Das dritte Stadium beginnt meistens drei bis fünf Jahre später, nachdem die eigentliche Infektion aufgetreten ist. Die Erreger haben sich im ganzen Körper ausgebreitet. Neben dem Genitalbereich, den Lymphknoten und der Haut sind zusätzlich noch viele Gewebe und Organe befallen, zum Beispiel die Blut- und Luftwege, Knochen, Muskeln, der Rachen, Magen, die Speiseröhre und Leber. Es bilden sich gummiartig verhärtete Knoten und Aneurysma, dessen Platzen zum Tod führen kann.
Danach kommt es, wenn die Krankheit nicht behandelt wird, durch den Befall des Gehirns, Knochenmarks und Nervensystems mit den Bakterien zu schweren neurologischen Störungen wie Lähmungen, Gefühls-, Hör- und Sehstörungen, Gangunsicherheiten, Reflexverlust, Demenz , Persönlichkeitsveränderungen bis hin zu Halluzinationen. Dies beginnt meistens nach einer beschwerdefreien Latenzphase von rund zehn bis zwanzig Jahren, wobei diese Spätfolgen in ungefähr 10 Prozent zum Tod führen.
Wie wird die Syphilis diagnostiziert?
Die Diagnose erfolgt dadurch, dass im Blut spezifische Antikörper gegen den Erreger festgestellt werden. Ab der zweiten Infektionswoche wird der Treponema-pallidum-Hämagglutinationstest positiv und bleibt es auch nach dem Ausheilen der Erkrankung noch viele Jahre lang. Der Nachweis von Antikörpern vom Typ Immunglobulin M verdeutlicht eine aktive Infektion und der Nachweis des Immunglobulins G eine Infektion, die bereits seit mehreren Wochen besteht.
Behandlung von Syphilis
Seitdem das Penicillin entdeckt wurde, ist die Krankheit sehr wirkungsvoll behandelbar. Penizillin ist bei der Therapie das Mittel der Wahl. Lediglich bei einer Penizillinallergie erfolgt die Behandlung mit Tetrazyklinen oder Erythromycin.
Der Patient erhält 14 bis 21 Tage lang jeden Tag eine Dosis Penizillin gespritzt, während die Therapie bei Neurolues über Penizillininfusionen erfolgt. Nach Beendigung der Behandlung sind zwei bis drei Jahre lang regelmäßige Kontrolluntersuchungen notwendig. Fällt die Konzentration der Antikörper im Blut nicht ab, war die Therapie entweder nicht erfolgreich oder es ist auch möglich, dass sich der Patient erneut infiziert hat. Um Neuinfektionen und eine Ausbreitung der Krankheit zu vermeiden, müssen auch die Sexualpartner untersucht und falls erforderlich behandelt werden. Durch die Verwendung von Kondomen kann die Übertragung der Syphilis Erreger weitgehend verhindert werden. Zu beachten ist allerdings, dass der Erreger auch beim Küssen oder dem bloßen Berühren übertragen werden kann, beispielsweise wenn Geschwüre im Mundraum vorhanden sind.
Fazit
Dies war alles Wissenswerte rund um Syphilis. Die Erkrankung ist nicht heilbar, kann aber gut behandelt werden. Die Therapie und Prognose hängen davon ab, in welchem Stadium die Krankheit erkannt wird.
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