Hepatitis – die heimtückische Leberentzündung

Hepatitis, auch als Gelbsucht bezeichnet, ist eine tückische Erkrankung, da viele Hepatitis-Formen schleichend kommen. Oftmals bemerken die Betroffenen erst nach einigen Jahren, dass sie sich damit angesteckt haben. Leider ist die Leber dann häufig schon zerstört. Daher bedeutet Hepatitis übersetzt Leberentzündung.

Was bedeutet Hepatitis?

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Der Begriff Hepatitis bedeutet also Leberentzündung. Was ist Hepatitis genau? Die Antwort auf diese Frage hängt von der Ursache ab. Manchmal ist es eine Autoimmunerkrankung, die demzufolge in einer Fehlsteuerung des Immunsystems begründet liegt. Doch auch Alkohol, Medikamente sowie Giftstoffe können eine Leberentzündung verursachen. Meist handelt es sich jedoch um eine Viruserkrankung, die vorwiegend durch Hepatitisviren ausgelöst wird.

Die verschiedenen Hepatitis-Viren und -Formen

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Die Hepatitis-A-Viren werden gewöhnlich durch verunreinigte Nahrung und kontaminiertes Wasser verbreitet. Häufige Infektionsquellen sind hierbei virenhaltiges Trinkwasser sowie Früchte oder Salate, welche mit diesem Wasser gedüngt oder gewaschen wurden. Der Verzehr von rohen oder ungenügend gekochten Meeresfrüchten wie Muscheln, die aus Gewässern stammen, die mit Fäkalien kontaminiert sind, sind ebenfalls eine Gefahr. Eine akute Hepatitis A kann während der Schwangerschaft auf das ungeborene Baby übertragen werden. Der Hepatitis-B-Erreger und die restlichen Virustypen kommen im Blut und in der Schleimhaut vor und werden durch einen Kontakt weitergegeben. Das Hepatitis-C-Virus gilt als einer der gefährlichsten Hepatitis-Viren. Die Forscher haben inzwischen noch weitere Viren gefunden: E und G. Je nach der Dauer der Erkrankung gibt es die akute Hepatitis, die kürzer als sechs Monate andauert und die chronische Hepatitis, die länger als ein halbes Jahr besteht. Letztere entwickelt sich vorwiegend aus der akuten Virushepatitis des Typs B, C oder D.

Hepatitis: Übertragungswege

  • Hepatitis A: Lebensmittel, Geschlechtsverkehr
  • Hepatitis B: Körperflüssigkeiten, Geschlechtsverkehr
  • Hepatitis C: Blutübertragung, Geschlechtsverkehr

Hepatitis A, B und C sind keine Geschlechtskrankheiten im eigentlichen Sinne, jedoch zählt der sexuelle Kontakt zu den möglichen Infektionswegen. Da Ansteckunggefahr bei ungeschützten Sexualverkehr besteht, somit ist die Vorbeugung durch die Verwendung eines Kondoms zum empfehlen.

Schädigung der Leberzellen durch die Leberentzündung

Die Leber, das wichtigste Organ des Stoffwechsels, sitzt im rechten Oberbauch. Sie verwertet nahezu alle Nährstoffe, die mit der Nahrung aufgenommen werden. Sie werden umgebaut und eingespeichert sowie Giftstoffe abgebaut. Die Leber übernimmt daneben noch weitere wichtige Funktionen. Hat sie sich entzündet, liegt dies an der Schädigung der Leberzellen, beispielsweise durch Bakterien, Viren, Parasiten, Giftstoffe und manchmal sogar durch das eigene Immunsystem, was als Autoimmunhepatitis bezeichnet wird. Infolge der Entzündungsreaktion stößt der Körper viele Leukozyten (weiße Blutkörperchen) aus. Oftmals schwillt die gesamte Leber an. Je nach Intensität der Erkrankung gehen manchmal sogar unterschiedlich viele Leberzellen komplett zugrunde. Das Gute an der Leber ist: Sie kann sich sehr gut regenerieren, sodass nach einer geheilten Hepatitis die Möglichkeit besteht, dass die Leber neues Gewebe aufbaut. Wenn noch ausreichend gesunde Zellen vorhanden sind, kann sich die Leber von der Erkrankung erholen. Letzten Endes hängt dies allerdings von der Ursache, dem Verlauf und der Behandlung der Hepatitis ab.

Symptome und Verlauf bei Hepatitis

Fieber-Hepatitis

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Die Hepatitis ist eine Krankheit, die schlimme Folgen nach sich ziehen kann, da die Zerstörung der Leber oftmals jahrelang nicht bemerkt wird. Zu den möglichen Symptomen gehören Fieber, Durchfall und Muskelschmerzen. Viele Patienten bemerken aber auch gar nicht, dass sie krank sind und krank waren. Während sich die Leber bei den Hepatitiden A und E beispielsweise meist von allein wieder erholt, können die Arten B, C sowie D chronisch werden und die Leber dauerhaft schädigen, sodass sie immer weiter zusammen schrumpft und es zur Leberzirrhose kommt. Dann werden Giftstoffe nicht mehr abgebaut und die Leber kann wichtige Eiweißstoffe nicht mehr produzieren. Auch der Blutkreislauf kann innerhalb des Organs aufgrund der Vernarbungen gestört sein. Das Blut sucht sich dann in der Folge andere Wege, sodass auch Blutungen in der Speiseröhre entstehen können. Von der Infektion bis hin zur Leberzirrhose können bis zu 40 Jahre vergehen. Durch Alkohol wird der Prozess beschleunigt. Bei einer stark geschädigten Leber durch die Zirrhose hilft nur eine Lebertransplantation. Eine weitere Folge der Hepatitis kann außerdem Leberkrebs sein.

Symptome Hepatitis A:

  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Druckschmerz im Oberbauchbereich
  • Appetitlosigkeit
  • Übelkeit und Brechreiz
  • Durchfälle oder Verstopfung
  • Dunkelfärbung des Urins
  • Müdigkeit
  • Fieber

Hepatitis A heilt nach etwa drei bis sechs Wochen ab. Anfangs besteht eine Ansteckungsgefahr und eine überstandene Infektion sorgt für eine lebenslange Immunität. Die Hepatitis A nimmt keinen chronischen Verlauf an und sie verläuft nur selten tödlich. Etwa 50% der Hepatitis A-Infektionen wird durch sexuelle Kontakte übertragen, die anderen 50% über den Verzehr von Lebensmittel.

Symptome Hepatitis B:

  • Appetitlosigkeit
  • Übelkeit bis hin zu Erbrechen
  • Schmerzen im rechten Oberbauch
  • Gelenkschmerzen
  • Fieber

Die Beschwerden zeigen sich durchschnittlich nach 75 Tagen nach der Infektion. Die Dauer ist insbesondere von der Erregerdosis abhängig. Nach dem Anfangsstadium können eine Gelbverfärbung der Haut sowie und eine Vergrößerung von Leber und Milz auftreten.

Wie wird die Hepatitis erkannt?

Urin-Hepatitis

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Es gestaltet sich oftmals schwierig, eine Hepatitis zu erkennen, da die Anzeichen auch zu zahlreichen anderen Krankheiten passen. Erst im späteren Stadium zeigen sich charakteristische Symptome der Hepatitis, beispielsweise ein dunkel gefärbter Urin oder dass in den Augen das Weiße gelb wird. Dies hängt nahezu immer mit der Leberentzündung zusammen. Um eine sichere Diagnose stellen zu können, wird das Blut auf Antikörper untersucht. Manchmal helfen zudem eine Gewebeprobe, die der Leber entnommen wird, oder eine Ultraschalluntersuchung weiter.

Wie kann die Hepatitis vorgebeugt werden?

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Es gibt einen Impfschutz gegen die Erkrankung. Nachdem die erste Impfung erfolgt ist, wird sechs Monate später noch eine zweite Impfung durchgeführt. Reisende können auch einen Tag vor der Abreise noch eine Impfung erhalten. Die zweite Impfung wird nach der Reise vorgenommen. Die Hepatitis-A-Impfung erfolgt meistens zusammen mit der Hepatitis-B-Impfung. Die Wirkung der Impfung hält mindestens zehn Jahre oder sogar noch deutlich länger an.

Fazit

Dies war alles Wissenswerte rund um Hepatitis. Die Durchseuchung ist in den Industrienationen dank der guten hygienischen Bedingungen deutlich zurückgegangen. Nur bei 0,01 bis 0,1 Prozent der Betroffenen entwickeln sich schwere Krankheitsverläufe. Todesfälle treten vorwiegend bei den über 50-Jährigen oder bei bestehenden chronischen Lebererkrankungen auf. Die sicherste Vorsorge, um eine Infektion zu vermeiden, ist eine Impfung.

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